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Außenanlagen des Bayerischen Landesamts für Umwelt

Die vorausschauende und nachhaltige Planung des rund 64.000 Quadratmeter großen LfU-Außengeländes ist auch aus Sicht der Klimaanpassung beispielhaft. Neben einem durchdachten Regenwassermanagement konnten sich abwechslungsreiche Grünstrukturen entwickeln, die das Mikroklima und den Grundwasserhaushalt verbessern sowie die Artenvielfalt fördern.

NACHHALTIGKEIT ALS GESTALTUNGSPRINZIP

Die Außenanlagen wurden bis 1999 realisiert, bis 2012 erweitert und um naturschutzrechtliche Ausgleichsflächen ergänzt. Die Freiflächengestaltung greift die naturräumliche Lage und Standortbedingungen auf und spiegelt zugleich die Nutzung durch die Umweltbehörde wider: Betonflächen und Fundamentreste des vormaligen Flugplatzes sind ebenso in die Gestaltung integriert wie die ursprüngliche Heidelandschaft des Lechfelds, eine Schotterebene mit flachgründigen Böden und artenreicher Kalkmagerrasenvegetation. Konzept und Planung gehen maßgeblich auf die Landschaftsarchitekten Valentien + Valentien sowie Christoph Bücheler zurück.

Artenreiche Blumenwiesen und Magerrasen bilden heute zusammen mit einzelnen Bäumen, kleineren Gehölzgruppen, Hecken, Brachflächen, Trockenmauern, Stein- und Kiesschüttungen ein Mosaik aus vielfältigen Biotopstrukturen und Lebensräumen. In direkter Umgebung des Gebäudes finden sich auch architektonische Gestaltungselemente wie Wasserbecken, Formhecken, Baumplätze, Mauern und Stege. Sie bieten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des LfU sowie Anwohnerinnen und Anwohnern aus der Umgebung ruhige und kühle Plätze für Mittagspausen und Spaziergänge.

VERBESSERUNG VON KLEINKLIMA UND NATÜRLICHEM WASSERHAUSHALT

Für eine geringe Versiegelung und die Erhaltung natürlicher Bodenprozesse gibt es auf dem LfU-Gelände nur wenige Verkehrsflächen. Befestigte Flächen haben wasserdurchlässige Beläge mit offenen oder begrünten Fugen, damit Niederschlagswasser direkt versickern kann. Das entlastet die Kanalisation und unterstützt den natürlichen Wasserkreislauf vor Ort. Der Rückhalt und die Versickerung des Niederschlagswassers fördern die Verdunstung und verbessern das Mikroklima. Überschüssiges Wasser wird in offene Mulden geleitet, wo es verdunsten und versickern kann. So trägt es zur Kühlung der Umgebung und Wiederanreicherung des Grundwassers bei und dient Flora und Fauna als Lebensraum. Der Parkplatz der Behörde weist einen dichten Baumbestand auf, um sowohl die Überhitzung der Autos als auch des umliegenden Stadtteils zu vermeiden.


Das Foto zeigt einen Magerrasen mit der blau blühenden Pflanze Natterkopf im Vordergrund. Im Hintergrund ist das LfU-Gebäude und der große Schornstein zu sehen, der kein Relikt der ehemaligen Nutzung ist, sondern Kunst am Bau.Das Foto zeigt ein Wasserbecken am LfU-Gebäude

Foto 1: Magerrasen mit blaublütigem Natternkopf im Vordergrund, im Hintergrund das LfU-Gebäude
Foto 2: Angelegte Wasserbecken am LfU-Gebäude

FÖRDERUNG DER ARTENVIELFALT UND KÜHLUNG DURCH PFLANZEN

Die Vegetationsflächen entsprechen dem naturnahen Charakter der Lechheiden im benachbarten Naturschutzgebiet „Stadtwald Augsburg“. Sie bieten durch Nährstoffarmut und extensive Pflege zahlreichen geschützten Arten Lebensraum und tragen so zur Artenvielfalt bei. Durch die Modellierungen des Bodens und unterschiedliche Bepflanzungen entstanden auf dem gesamten Gelände kleinräumige Strukturen mit unterschiedlichen Temperatur- und Lichtverhältnissen, Wasser- und Nährstoffverfügbarkeit. Die Pflege der Wiesen und Magerrasen geschieht extensiv mit lediglich zwei- oder einmaliger Mahd im Jahr. Im Umfeld der Gebäude finden sich vor allem Obstbäume und geschnittene Hecken sowie Gehölzgruppen, die Vögeln und Insekten Lebens- und Brutraum bieten und an heißen Tagen Schatten spenden. Um den Verlust an Magerrasenfläche durch die Bebauung auszugleichen, war die Begrünung der Dächer von Beginn an Teil des ökologischen Konzepts und wurde mit den Maßnahmen am Boden technisch und ökologisch verknüpft. Der Begrünungsanteil beträgt gut die Hälfte der Dachflächen; auf nicht begrünten Flächen wird Solarenergie gewonnen.